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Interview mit Alexandra Mazar/ Alex Miller

Auf meiner Facebook Seite hat die liebe Franci ein Interview mit Autorin Alexandra Mazar geführt. Susis und Francis Leseecke

Alexandra Mazar ist extra früh aufgestanden, um uns bei einem ☕ Kaffee ☕ ein paar Fragen zu beantworten…

Franci: Hallo, wie schön, dass Du heute unseren Querbeet-Mittwoch besuchst. Vielleicht stellst Du Dich kurz vor.

Alexandra: Vielen Dank, dass ich bei euch sein darf. Ich heiße Alexandra Mazar, lebe mit meiner, nicht mehr vollzähligen, Familie in Hessen. Töchterchen studiert in Hamburg und Söhnchen wird nach dem Abitur in die Freiheit entlassen. ☺

F.: Wie kam es denn zum Schreiben?

A.: Bücher haben in meinem Leben schon immer eine sehr wichtige Rolle gespielt. Seitdem ich lesen konnte, habe ich meine Familie damit genervt, dass ich immer ein Buch bei mir hatte, sei es beim Baden, Mittagessen oder sogar während des Unterrichts. Ich kann mich gar nicht genau daran erinnern, wann ich angefangen habe zu schreiben, aber ich war noch in der Grundschule. Ich habe mir Geschichten ausgedacht und meiner Mutter vorgelesen. Ich nahm an Schulewettbewerben teil und in der weiterführenden Schule führte ich die Schülerzeitung. Das hat mir öfter Schwierigkeiten eingebracht, denn ich war in einer streng katholischen Schule und manche Artikel kamen bei den Nonnen nicht so gut an.

F.: Das klingt nach einer Leidenschaft, die früh begann und sich selbst über Regeln hinwegsetzte. Welches war das erste Buch von Dir?

A.: Meinen Debütroman „Die Farben des Verzeihens“ veröffentlichte ich 2016 – ein besonderes Jahr für mich. Was war das für ein großartiges Gefühl!

F.: Was bedeutet dir das schreiben?

A.: Mhm… Manchmal ist das Schreiben eine Art Wahn, der mich daran hindert, an etwas anderes zu denken als an die Geschichte.Allerdings bin ich sehr froh, dass es meistens einfach meine Arbeit ist und dazuder schönste Beruf der Welt.

F.: Du veröffentlichst als Sp’ler – worin siehst Du Vor – und Nachteile?

A.: Ich schätze die Freiheit zu entscheiden was ich schreibe. Ebenso gefällt es mir, mich selbst um Buchsatz, Bilder, Cover und Marketing zu kümmern.Ein Nachteil daran ist natürlich der Kostenfaktor. Ich bezahle das Lektorat/Korrektorat, die Rezensionsexemplare, das Cover, Programme für den Buchsatz und die Grafiken sowie Bilder für Lesezeichen, Postkarten usw. Bis eines meiner Bücher mit Goodies veröffentlicht wird, bin ich schon zwischen 1.500,– und 2.000,– Euro im Soll. Ich war unter meinem Pseudonym Alex Miller bei einem Verlag, das hatte den Vorteil, dass ich als Autor kaum Kosten tragen musste. Allerdings kann ich jedem jungen Autor nur raten, sich den Vertrag anzusehen und nicht die Rechte an seinem Werk auf Lebenszeit abzugeben! Das ist bei Publikumsverlagen schon lange nicht mehr üblich, bei einigen kleinen Verlagen leider schon.

F.: Scheinbar hast Du schlechte Erfahrungen gemacht, denkst Du trotzdem manchmal daran, es nocheinmal mit einem Verlag zu versuchen?

A.: Natürlich denke ich immer wieder über einen Verlag nach, doch im Augenblick bin ich sehr glücklich, wie es für mich mit dem Schreiben läuft. Aber wer weiß, ich schließe nichts aus.

F.: Unter dem Pseudonym Alex Miller veröffentlichst Du Thriller und düstere Geschichten. Wieso hast Du Dich dafür entschieden?

A.: Als ich mit John de Beer „Roadkill“ geschrieben habe, war das Gefälle in Genre und Inhalt einfach zu groß, ich brauchte ein Pseudonym. Meiner Meinung nach muss sich der Leser auf einen Autor einstellen können.

F.: Verrätst Du uns was über die Storys von Alex?

A.: „Roadkill“ ist z.B. nicht wirklich ein Thriller, eher eine düstere Geschichte. Eine gewalttätige junge Frau, die aus der Psychatrie ausbricht, weil sie sich ihren größten Wunsch erfüllen möchte: ans Meer fahren. Auf dem Weg trifft sie Nick, eine verlorene Seele und zwischen den beiden entwickelt sich eine Art Liebe. Auf der Reise sind sie in einer Gewaltspirale gefangen. Es war spannend sich mit meiner „Heldin“ in den Abgrund zu begeben und ich hatte selten solche Albträume wie in dieser Zeit…„Malena“ ist blutige und böse Dark Fantasy mit Witz und einer ungewöhnlichen Teufelstochter. Nicht unbedingt die Lektüre für zart besaitete Menschen.

F.: Ouh, beides klingt wirklich gut! Welche Deiner Geschichten liegt Dir besonders am Herzen und warum?

A.: „Der Duft von Orangenblüten“. Eine junge Frau wird brutal überfallen und vergewaltigt. Nach dem Überfall teilt sie ihr Leben in ein „Davor“ und ein „Danach“ ein, an ein „Jetzt“ kann sie nicht glauben. Der lange Weg zum „Jetzt“ berührt mich sehr. In meiner sozialen Arbeit hatte ich vor einigen Jahren die Möglichkeit mit Frauen zu sprechen, die vergewaltigt worden waren. Für die Orangenblüten habe ich die Erlaubnis erhalten, diese Gefühle einfließen zu lassen.

F.: Mit diesem Roman hast Du mir einen Spanienurlaub geschenkt, ohne Mist. Alles war so detailliert und authentisch…

A.: Zwei Jahre lebte ich in Spanien, Andalusien. Es war eine spannende und aufregende Zeit. Meine Kinder waren noch klein und sie haben die spanische Lebensart in sich aufgesogen. Wir lebten in Granada, im alten maurischen Viertel Albaicin. Die Restaurants und Bars, das Essen, der Flamenco in den Höhlen … all das durfte ich erleben und fließt samt meiner Leidenschaft für das Land in meine Bücher ein.

F.: Würdest Du Dich auch mal an etwas anderem versuchen?

A.: Ich schreibe gerne lebensnahe Bücher und bewundere die Autoren, die im High Fantasy ganze Welten erschaffen. Allerdings kribbelt es Alex Miller in den Fingern einen Old School Horror Roman zu schreiben …

F.: Na eine Leserin hättest Du schonmal. 😃 Welche Bücher liest Du selbst gerne?

A.: Ich lese völlig querbeet. Es ist einfach unglaublich, wie viele wahnsinnig gute Bücher von Indieautoren geschrieben werden.Und ich bin ein Fan des Aufbau-Verlages und kann dort fast nie widerstehen… Ich schätze auch einen guten Thriller, manchmal auch Fantasy. Und ich trage immer einen Gedichteband bei mir!

F.: Den Aufbau Verlag mag ich auch. Wie verbringst Du Deine Zeit, wenn Du nicht schreibst?

A.: Ich liebe es unterwegs zu sein, mein Lieblingskontinent für Fernreisen ist Asien, am liebsten mit dem Rucksack. Mit meinen zwei Hunden bin ich oft in der Natur, lese, treibe Sport, gehe aus, tanze… oder verbringe einen Tag auf dem Sofa und schaue mir Serien an. 🍿

F.: Wie wichtig ist Dir der Austausch mit KollegInnen?

A.: Sehr wichtig! Zusammen mit Georg Adamah, Alexander Kühl, Herbert Adamah, Marion Mergen und Carola Leipert haben wir den Strange Tales Club gegründet, ein Autorenkollektiv, das gemeinsam Kurzgeschichtenbände in unterschiedlichsten Genres mit unterschiedlichen Gastautoren veröffentlicht.

F.: Gibt es jemanden, mit dem Du gerne mal ein Buch schreiben würdest?

A.: Ich wollte immer einen Roman mit Alexander Kühl schreiben, nachdem mich seinen „Stone“ so begeistert hat. Alex hat Phantasie; er baut, verknüpft und webt in seinen Storys und verleiht seinen Charakteren unwahrscheinliche Tiefe, sogar der letzten Nebenfigur.Also habe ich bei ihm angefragt, ob er sich vorstellen könnte, dass ich bei „Stone II“ dabei bin. Er sagte ja und wir haben das Buch gemeinsam geschrieben. Es war toll und auf das Ergebnis bin ich sehr stolz.

F.: Welche Bedeutung misst Du Bloggern bei?

A.: Die BuchBlogger sind für mich immens wichtig. Sie unterstützen uns, verschaffen uns Sichtbarkeit und arbeiten mit viel Herzblut und Freude an Buchvorstellungen, Lesungen und vielem mehr. Mit vielen bin ich befreundet, ihre Meinung ist mir wichtig. Respekt und Wertschätzung sind die Worte mit der ich eine Zusammenarbeit beschreiben möchte.Viele fantastische Bücher hätte ich nie gelesen, wenn sie nicht von einem BuchbloggerIn vorgestellt worden wären.

F.: Wunderbare Antwort. Gibt es schon Pläne für das neue Jahr, etwas, worauf sich die Leser freuen können?

A.: Meine Projekte für 2021? Ich arbeite derzeit an einem Spanien-Roman…ach, wenn ich schon mal hier bin, dann lasse ich die Katze aus dem Sack: Ich schreibe an der Fortsetzung der Orangenblüten, die Geschichte von Katharina und La Esperanza geht weiter … Ich freue mich so sehr darauf. ❤ Im April gibt es was neues aus dem Stange Tales Club, wir haben fantastische Gastautoren an Bord. Alex Miller bleibt aber auch nicht untätig: im Herbst startet die Teufelstochter in ihr neues Abenteuer.

F.: Woooohoho, das ist ja großartig. Vielen, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast.

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