Belletristik

Rezension: Girlboy

Girlboy: Alessia. Alex. Alex und Nina

von Sarah Fender  (Autor) 

Meine Meinung

Ein Buch, dass schon vor dem lesen, etwas in mir angestoßen hat. Lange habe ich dann überlegt, ob ich es überhaupt lesen kann, denn ich hatte alleine vom Titel direkt Bilder im Kopf. Tatsächlich kenne ich 4 Personen, die im falschen Körper geboren wurden. Unglaublich, wie sich diese in meinem Kopf breit gemacht haben, bevor ich überhaupt einen Satz gelesen hatte.

Sarah Fender hat sich mit Girlboy an eine Thematik herangewagt, die der Autorin selbst sehr am Herzen liegt, dies spürt man auch in jeder Zeile. Alessia merkt schon in ihrer Kindheit, das etwas nicht mit ihr stimmt. Sie fühlt sich nicht wohl in ihrem Körper, wäre viel lieber ein Junge, als ein Mädchen. Je älter sie wird, desto mehr reift der Plan in ihrem Kopf, ein Junge/Mann zu werden. Das sie damit jedoch nicht auf jedermanns Verständnis stößt, am wenigsten in ihrer Familie. Fortan geht Alessia auf ihrem Weg in Richtung Alex, durch die Hölle. Doch es ist ein Weg der sich zu lohnen scheint….

Alessia/Alex ist ein wundervoll gezeichneter Charakter, der einem ganz schnell ans Herz wächst. Mir persönlich fiel es leicht, die geballte Ladung an Emotionen aufzufangen, den diese hat Sarah Fender total realistisch und authentisch widergegeben. Der Schreib und Erzählstil trug enorm dazu bei, das ich regelrecht in der Story versank, die mir vertrauten Gesichter Gesichter aus meinen Gedanken verbannen konnte und mir somit, ein eigenes, klares Bild von Alessia/Alex machen durfte.

Sanft und doch gewaltig drang jede Zeile der Geschichte meinen Kopf, ließ mich innehalten, nachfühlen und nachdenken. Ich bin immer noch geflasht von der Entwicklung, die diese Geschichte nahm, und bin wirklich froh, das ich mich getraut habe, sie zu lesen.

Fazit

Transexualität, Transgender und was es noch alles für Bezeichnungen gibt, ist immer noch ein ganz großes Tabuthema. Doch warum? Was ist so verkehrt daran, das Leben führen zu wollen, welches man auch zu 100% fühlt? Das sind Fragen, die ich mir immer wieder stelle, schon über Jahre hinweg. Man kann doch selbst nichts dafür, die Natur bestimmt, wer du einmal sein wirst, das ist keines der Hirngespinste, die man spinnt. Leben und Leben lassen, sollte die Devise heißen.

Von ganzem herzen empfehle ich die Geschichte von Alessia/Alex und hoffe, das sie viele Leser erreichen wird. Von mir gibt es ganz klare 5 Sterne.

Danke an Sarah Fender, für dieses wundervolle Werk.

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