Belletristik

Rezension: Der Weg nach Hause

Der Weg nach Hause

vonSofia Lundberg Goldmann Verlag

Gotland 12.August 2019: Viola sitzt in ihrem Haus und hängt ihren Gedanken nach. Ihre Kinder sind mit den Enkel und Urenkel am Strand. Ein ganz normaler Sommertag, doch auch der Tag der Viola in ihrer Kindheit geprägt hat. Das Läuten ihres Handy reißt die alte Dame aus ihren Gedanken. Am Telefon eine Stimme, die sie viele Jahre vermisst hat, jedoch nie vergessen konnte. Lilly, ihre beste Freundin von Kindesbeinen an. Lilly sagt nicht viel, doch die wenigen Worte katapultieren Viola in die Vergangenheit. Kam sind ihre Kinder vom Strand zurück, begibt sich die achtzigjährige mit ihnen auf die Reise nach Paris, dem letzten Wohnort von Lilly…

Schon der Prolog verschaffte mir einen Kloß im Hals. Gespannt was für ein Schicksal mich erwartet, tauchte ich ab in die Geschichte von Viola und Lilly, beste Freundinnen von Kindesbeinen an.

Auf zwei Zeitebenen lässt Sofia Lundberg ihre Leser*innen eintauchen in die Welt von Viola und Lilly. Dabei spielt der 12. August immer eine tragende Rolle, denn er hat das Leben der Mädchen schlagartig verändert. Beginnend mit dem 12. August 2019 auf Gotland, wo die mittlerweile achtzigjährige Viola lebt. Nach dem Anruf ihrer besten Freundin, lässt uns die Autorin mit Viola in Erinnerungen schwelgend, die Kindheit und Jugend von den beiden Mädchen erleben. Dazu tauchen wir ab in die frühen 50er Jahre und durchleben den besonderen Tag bis in die späten 60er mit.

Viola und Lilly wachsen wie Geschwister auf. Die Nachbarmädchen verbindet ein durchsichtiges Band der Freundschaft, das viel aushalten muss. Lilly hat eine Stimme wie ein Engel, ihr Wunsch ist es, einmal die großen Bühnen der Welt zu erobern. Nach dem Tod ihrer Mutter, ist Viola ihr Rettungsanker, die Mädchen teilen jedes Geheimnis miteinander. Je älter sie werden, desto mehr verbindet sie ihre Freundschaft. Die Jahre, die wir die beiden begleiten dürfen, sind geprägt von Freude, Trauer und einer innigen Freundschaft weit über die Grenzen Gotlands hinaus. Bis sich die Wege der Freundinnen trennen. Erst ein Anruf aus Paris weckt alte Geister wieder auf.

Mit viel Gefühl sind die Charaktere gezeichnet. Man bekommt eine klares Bild der beiden. Emotional war ich total gefangen und konnte das Buch erst wieder aus Hand legen, als ich am Ende angelangt bin. Viola und Lilly erinnern mich an meine beste Freundin und mich. 30 Jahre hält diese Freundschaft schon, auch wenn wir uns kaum sehen, sind wir im Herzen immer miteinander verbunden, genau wie unsere beiden Protagonistinnen. Der Schreibstil ist locker, leicht und flüssig. Die Stimmung, die stellenweise melancholisch anmutet, wurde perfekt eingefangen und auf mich übertragen. Das Ende konnte mich zwar nicht ganz überraschen, da ich eine Vermutung hegte, die sich dann auch bestätigte, dennoch fand es einen würdigen Abschluss, der mich einiges an Tränen gekostet hat.

Mein Fazit:

Freundschaft ist ein zartes Band welches man immer hegen und pflegen sollte. Viola und Lilly beweisen, das es auch funktioniert, wenn man sich Jahrzehnte nicht mehr gesehen hat. Ein wahrer Freund findet immer den Weg zu einem….

Danke an Literaturtest und den Goldmann Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplares.

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