Belletristik

Rezension: Wie schön wir waren

Wie schön wir waren

von Imbolo Mbue (Autor), Maria Hummitzsch (Übersetzer)

Kiepenheuer und Witsch

Kosawa, ein afrikanisches Dorf leidet unter dem mächtigen Ölkonzern Pexton. Seit die Amerikaner angerückt sind um nach Öl zu bohren, ist nichts mehr wie es war. Das Ackerland ist unfruchtbar und immer mehr Kinder sterben durch Öl verunreinigtes Trinkwasser. Thula, eine junge Frau setzt sich mit ihrer Familie und dem ganzen Dorf dafür ein, das die Bohrungen und das Leiden ihrer Heimat ein Ende finden. Ein langer Kampf beginnt und Thula ist bereit alles für ihre Familie und die Dorfgemeinschaft zu opfern.

Erzählt wird uns die Geschichte aus mehreren Blickwinkeln. Von den ältesten bis zu den jüngsten, jeder hat eine Stimme bekommen, die uns die Geschichte um den Kampf eines Dorfes unheimlich nahe bringen.

Der Schreibstil ist so lebendig, das man sich mitten in die Geschichte hineinversetzt fühlt. Man hat das Gefühl das die Bewohner Kosawas ihre Worte direkt an einen persönlich richten. Dabei gelingt es Imbolo Mbue jegliche Art von Gefühl direkt auf den Leser zu übertragen.

Die Charaktere sind sehr authentisch und lebendig gezeichnet, mit viel Liebe zum Detail werden sie uns nähergebracht. Die junge Thula, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, ihr Dorf zu retten, sticht dabei besonders hervor. In Amerika hat sie die Chance eine Schule zu besuchen und auf die Missstände in ihrem Land aufmerksam zu machen. Sie wird zur Aktivistin und kämpft erst von den Staaten und später dann vor Ort gegen die Mächtigen. Eine bewundernswerte Frau.

Auch wenn die Sprünge zwischen Zeit und Person oftmals groß sind, lässt dieses Buch einen unheimlich nachdenklich zurück. Die Geschichte ist alles andere als leichte Kost, die man man schnell zwischendurch liest. Die Story rüttelt wach, weckt tiefgehende Emotionen die einem oftmals die Tränen in die Augen treiben, und bietet Einblicke die in Kultur und ihre Gesellschaft.

Von mir eine ganz klare Empfehlung.

Danke an den KiWi Verlag.

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