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Nachtflut

von Stina Westerkamp 

Erschienen im Ullstein Verlag


Produktinformation

  • Herausgeber ‏ : ‎ Ullstein Paperback; 2. Edition (2. Januar 2025)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Broschiert ‏ : ‎ 368 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3864932750
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3864932755

Link zum Buch: https://amzn.to/3POJTVv

Ein klaustrophobischer Psychothriller, der Wellen schlagen wird.

So lautet zumindest die Überschrift beim großen A. Gekauft habe ich mir das Buch in der Buchhandlung vor Ort, das Cover und auch der Klappentext klangen sehr vielversprechend. Gestern Mittag habe es mir dann in der Sonne gemütlich gemacht und das Buch gestern Abend gegen 22 Uhr beendet.

Für meinen persönlichen Geschmack, hat das Buch sehr wenig Thrillfaktor und kommt eher als seichtes Familiendrama um die Ecke. Der Spannungsfaktor ist sehr gering und sorgt auch nicht für Gänsehautmomente, zumindest bei mir nicht, und in die Kategorie Psychothriller passt es schon gleich gar nicht.

Seit dem Tod ihrer Schwester, leidet Elisa unter Angst und Panikattacken, sie schafft es nur noch mit Tabletten mehr schlecht als recht zu existieren. Nun droht eine Sturmflut ihren beschaulichen Heimatort Bas Seeberg heimzusuchen. Als auch Elisa es endlich geschafft hat, ihr Auto zu packen und sich in Schutz zu bringen, entdeckt sie bei ihren Nachbarn im Haus, deren Katze. Doch nicht nur die Katze ist noch hier, auch ihre Nachbarn sind zurückgekehrt. Die Lage spitzt sich immer weiter zu und eine Flucht vor der Flut wird unmöglich. Zusammen mir ihren Nachbarn muss Elisa in deren Haus ausharren. Eine Radiomeldung lässt alte Wunden aufreissen und setzt weitere Ängste in Elisa frei. Auch ihre Nachbarn scheinen düstere Geheimnisse zu haben, die sie versuchen vor Elisa zu verheimlichen.

So weit, so gut. Elisa als Protagonistin wird recht gut dargestellt, ihre Ängste sind absolut nachvollziehbar und man kann zumindest anfangs noch mit ihr mitfühlen. Irgendwann wird jedoch die ständige Angst und die Suche nach Mitteln und Wege an Medikamente zu gelangen langweilig. Gefühlt dreht sich die Hälfte der Story um Elisa und ihre Abhängigkeit.

Der Schreib und Erzählstil ist schön flüssig und die Seiten fliegen nur so dahin. Die erwartete Spannung bleibt jedoch aus. Die geheimnisvollen Tagebucheinträge zwischendurch bieten Anlass zum miträtseln, die Auflösung zum Schluss ist dann auch schlüssig.

Neben Elisa und ihren Nachbarn Joachim und Vera, spielen auch ihr Ex Mann Max, der versucht Elisa aus der Flut zu retten, auch ihr Schwager Paul eine Rolle. Paul ist bei der Evakuierung aus der JVA geflohen und auf der Suche nach Elisa…

Alles in allem eigentlich jede Menge Stoff für einen spannungsgeladenen Thriller, jedoch wirkt alles ziemlich überzogen, vorhersehbar und durch Elisas ständig Suche nach Medikamenten auch einfach nur noch ermüdend. Die Story hat jede Menge Potenzial welches jedoch meines Erachtens nicht voll ausgeschöpft wurde.

Wer seichte Familiendramen mag, wird dieses Buch sicher mögen.