Solange es Liebe gibt (Schmetterlinge 1)
von Hanni Münzer
Berlin 2010: Julie Bredow hat alles was man sich als glückliche Frau nur wünschen kann. Ihre große liebe Jannik, zwei wundervolle Kinder, ein Heim voller Glück und Liebe. Bis ein schwerer Schicksalsschlag sie ihres Mannes und den Kindern beraubt. Julies Welt verfällt zu einem Trümmerhaufen. Sie stürzt in tiefe Depressionen, verliert jeglichen Lebensmut. Als das Schicksal erneut zuschlägt. Der unerwartete Tod ihres Vaters führt Julie zurück in ihr bayrisches Heimatdorf. Da wartet nicht nur ihre Großmutter, auch das ihr vermachte Erbe, die Kaffeemanufaktur ihrer Familie und viele offenen Fragen.
Bayern 1932: Die junge Klara hat es nicht leicht im Leben. Ihre Mutter ist früh verstorben, der Vater hat nur seine Metzgerei und die politische Karriere im Kopf, und ihr Brüder werden nicht müde, Klara mit fiesen Streichen zu ärgern. Der einzige Ort an dem sie für sich sein kann, ist der Weiher der Familie Leyendecker. Dort ist auch ihr heimlicher Schwarm Friedrich, der Sohn Leyendeckers, immer. Klara macht es sich zum Ziel, Friedrich für sich zu gewinnen, dafür bedient sie sich unlauterer Mittel und Wege, was weitreichende Folge nach sich zieht…..
Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen. Im Vordergrund steh dabei Julies Schicksal in der Gegenwart. Klaras Teil spielt in der Vergangenheit. Klara hat in ihrer Jugend eine große Schuld auf sich geladen, die, so glaubt sie nun, für den schweren Schicksalsschlag Julies verantwortlich ist.
Das beginnt mit dem dramatischen Verlust von Julie und deren völligen Rückzug aus dem Leben. Nach dem Tod ihres Mannes und den Zwillingen, ist nichts mehr wie es war. Jeden Tag zerbricht Julie ein Stückchen mehr. Der nächste Schicksalschlag lässt nicht lange auf sich warten, doch wieviel kann ein Mensch eigentlich ertragen?
Der Tod ihres Vaters ruft Julie zurück in die Heimat. Sie erbt die Kaffeemanufaktur der Familie. Dank der Hilfe von zahlreichen Menschen, findet sie langsam zurück ins Leben. Hanni Münzer lässt ihre Leser*innen tief ins innere von Julie blicken.
Die Charaktere sind sehr authentisch und authenisch gezeichnet. Julie, wie auch ihre Großmutter Klara sind beide keine einfachen Personen, was sie zu den eigenwilligen Persönlichkeiten gemacht hat, wird im weiteren Verlauf der Story klar deutlich. Klara, die eine große Schuld auf sich genommen hat um den Mann ihres Lebens zu bekommen, wurde mir erst zum Ende hin richtig sympathisch.
Der Schreib und Erzählstil nahm mich gleich zu beginn vollends für sich ein. Ich habe mit Julie gelitten, Tränen vergossen und ihren endlosen Schmerz gespürt. Besonders gut gefiel mir dabei, welch eine großartige Unterstützung Julie in ihrer alten Heimat bekommen hat. Doch natürlich kommen hier nicht nur die Guten zum Vorschein, es gibt auch den ein oder anderen, der Julie das Erbe strittig machen will, was für eine geniale Spannung sorgt und einen leichten Hauch von Krimi verspüren lässt.
Meine Meinung:
Ein Familiendrama das sich sehr einfühlsam und doch eindringlich in die Herzen der Leser*innen schleicht. Emotionen, gepaart mit einem angenehmen Maß an Spannung sorgen für ein angenehmes und tiefgründiges Leseerlebnis.