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Rezension: Elf Tage und ein Jahr

Elf Tage und ein Jahr: Über das Abschiednehmen von meiner Mutter

von Marianne Nolde

pinguletta Verlag

“ Elf Tage und ein Jahr “ beschreibt die letzten verbleibenden Tage der Autorin Marianne Nolde mit ihrer 91 jährigen Mutter Fine, und die Zeit danach. Ich muss gestehen, das ich anfangs echt Angst hatte, die Geschichte zu lesen, denn ich kenne den Tod bisher nur plötzlich und unerwartet. Zu lesen das es auch anders sein kann, hat mir einen großen meiner Angst vor dem Tod genommen.

Der Tod ist ein Thema, welches in unserer Gesellschaft viel zu wenig aufmerksam bekommt. Steht er erst einmal vor der Tür, oder kommt, wie so oft, völlig unerwartet, wünscht man sich als Angehöriger, noch einmal mit der Person gesprochen zu haben. Ob für ein klärendes Gespräch, oder einfach nur um anständig Abschied nehmen zu können.

Marianne Nolde war in der glücklichen Lage, ihre Mutter Fine noch 11 Tage begleiten zu dürfen. 11 Tage Zeit, sich über vieles klar zu werden, unausgesprochenes zu bereinigen, Wünsche zu äußern. 11 Tage im engen Kreis der geliebten Familie.

Oftmals hatte ich beim Lesen das Gefühl, mit an Fines Bett zu sitzen. Die Autor lässt mich als Leser tief in ihre Familie eintauchen. Zeichnet mit ihren Worten Bilder vor meine Augen, die mir das Gefühl vermittelten ein Teil der Geschichte zu sein. Sehr deutlich spürt man, das sich nur Fine körperlich und geistig verändert, auch im Kreis der Familie wird ein Veränderung sichtbar.

Marianne Nolde erzählt ihr erleben mit einer Prise Humor und gespickt mit emotionalen Momenten, aber auch hilfreiche Tipps finden ihren Platz und vermitteln einem das Gefühl, vorbereitet zu sein.

Ein Ratgeber, den ich gerne jedem ans Herz legen möchte. Ich selbst hätte mir Zeit gewünscht, um mich von meinen Eltern verabschieden zu können, doch dies war mir nicht gewährt. Dank diesem Buch habe ich jedoch neue Kraft geschöpft und konnte nachträglich einiges verarbeiten.

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