GIRL A
von Abigail Dean
Zum Inhalt
Eltern sollten ihre Kinder lieben und beschützen. Was, wenn sie das Gegenteil tun?
»Mein Name ist Alexandra Gracie, ich bin 15 Jahre alt. Bitte rufen Sie die Polizei.« Unzählige Male hat sich Lex Gracie vor ihrer Flucht aus dem Elternhaus diesen Satz vorgesprochen, angekettet an ihr Bett, vor Dreck starrend, bis auf die Knochen abgemagert. Mit ihrer Kindheit im Horrorhaus, wie die Presse das Elternhaus der sieben Geschwister bald nach Lex‘ Flucht taufen sollte, muss sich die mittlerweile erwachsene Anwältin konfrontieren, als ihre Mutter im Gefängnis stirbt und ihr das Elternhaus vermacht. Alles, was sie jahrelang verdrängt hat, bricht sich nun Bahn: der Hunger, die Angst – und ihre Identität als Girl A, das Mädchen, das entkam.
Angezogen vom Klappentext erwartete ich einen Spannungsroman, bekommen habe ich eine sanft vor sich hinplätschernde Geschichte, die enormes Potenzial nach oben hat.
Lange Kapitel, in denen zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und hergehüpft wird, was für mich absolut keinen Sinn ergab und den Lesefluss enorm störte. Der Schreibstil selbst ist einfach gehalten, völlig emotionslos und unspektakulär. Bei der Thematik “ Kindesmisshandlung “ hätte ich mir persönlich schon mehr Tiefe gewünscht. Auch die Charaktere bleiben total blass, wecken nicht einmal einen Funken an Mitleid.
Ich hätte mir gewünscht mehr über die Geschwister und das verarbeiten ihres Traumas zu lesen. Auch wenn die Vergangenheit ein wichtiger Aspekt ist, so nimmt sie dennoch viel zu viel Raum ein. Leider wirkt alles zu oberflächlich, schnell abgehandelt ohne jegliche Emotionen.
Für mich leider nicht empfehlenswert.