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Rezension: Die andere Tochter

Die andere Tochter

von Dinah Marte Golch

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Antonia arbeitet als Entrümplerin, bei einem dieser Einsätze verätzt sie sich die Augen, nur eine Hornhauttransplantation kann ihr Sehvermögen erhalten. Tatsächlich findet sich eine solche “ Spende “ und Toni lernt wieder zu sehen. Aus Dankbarkeit gegenüber der Familie, schickt sie ein Schreiben an die Hornhaut – Datenbank, und erhält tatsächlich Antwort. Auch die Familie der Spenderin möchte Toni gerne kennenlernen und lädt sie ein. Toni erfährt viel über ihre tote Spenderinbekommt immer tiefere Einblicke in das Leben der jungen Malerin. Das geht sogar soweit, das sie regelrechte Flashbacks erlebt und es scheint als ob die Tote ihr etwas damit sagen wollte. je tifer sie in das Leben von Zsazsa eintaucht, desto mehr muss sie erkennen das mit ihrer eigenen Familie etwas nicht stimmt….

Meine Meinung:

Ein Roman der so ganz war, als erwartet. Ein spannendes Familiendrama mit geschickt eingefügten Psychothrillerelementen. Erzählt auf zwei Zeitebenen, die nur kurz auseinanderliegen ( April 2019 / Oktober 2019 ) . Beginnend mit dem Unfall von Toni und der nötigen Transplantation. Die Vergangenheit baut auf einer unterschwelligen Spannung auf, die sich immer mehr steigert. Toni spürt eine unsichtbare Gefahr, die noch nicht ganz greifbar ist. Nach der Transplantion kämpft sie mit Flashbacks und anderen psychischen Belastungen, die nach so einem Eingriff nicht ausbleiben. In der Gegenwart wird deutlich das etwas schlimmes passiert ist, doch was? Hat es etwas mit der Familie der verstorbenen zu tun, oder gibt es etwas, das Tonis Familie verheimlicht? Die Auflösung dazu, ist erschreckend und von der Autorin in einen grandiosen Showdown übergehend umgesetzt worden.

Toni ist sehr gut gezeichnet, man kann sich in sie hineinversetzen, mit ihr mitfühlen, auch wenn man einige ihrer Handlungen kaum nachvollziehen kann. Die weiteren Charaktere sind ebenfalls sehr gut ausgearbeitet, sie bleiben zwar undurchsichtig, dafür aber sehr interessant.

Die Thematik des Buches finde ich sehr gut umgesetzt. Organspende und der Umgang des Empfängers und dessen Angehörigen wird in all seinen facetten dargestellt. Was mir persönlich nicht bewusst war, sind die psychischen Auswirkungen, die so eine Spende mit sich bringen kann. In Tonis Fall waren die Flashbacks, die sie dazu trieben dunkle Geheimnisse aufzudecken, die sie bis in die dunkle Vergangenheit der NS getrieben haben. Das sie dabei auch noch einen Kunstraub aufdeckt und dunklen Geheimnissen in ihrer eigenen Familie auf die Spur kommt, sind da i-Tüpfelchen der Story.

Was mir jedoch tatsächlich zu viel wurde, sind die übergreifenden und vor alle die Fülle der Themen, die hier abgehandelt werden. Auch wenn sie sich rückblickend betrachtet, gut in die Geschichte eingefügt wurden, war es für mich einfach zu viel des Guten. Meiner persönlichen Meinung nach hätte es gut und gerne für 2 Storys gereicht.

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