Belletristik

Rezension: Der fürsörgliche Mr.Cave

Der fürsorgliche Mr Cave

vonMatt Haig

Droemer

Es gibt Bücher, die muss man nicht nur mit den Augen, sondern auch mit dem Herzen lesen. Dazu gehört auch “ Der fürsorgliche Mr.Cave „. Matt Haig lässt Terence Cave seine Geschichte erzählen, düster, unheimlich bedrückend und doch voller Hoffnung auf ein Licht am Ende des Tunnels.

Einen geliebten Menschen zu verlieren, ist schwer und tut unheimlich weh, doch was passiert mit einem, wenn man nacheinander drei geliebte Menschen verliert? Terence Cave Mutter nimmt sich das Leben, seine Frau wird bei einem Raubüberfall ermordet und dann stirbt auch noch sein Sohn, durch ein tragisches Unglück. Ein Unglück nach anderem, kein Wunder also das der Antiquitätenhändler völlig aus der Bahn geworfen wird. Er setzt alles daran seine Tochter Bryony, die Zwillingsschwester von Reuben, vor den Gefahren des Lebens zu schützen. Bryony hingegen will ihre Jugend genießen, frei und unabhängig sein, nicht in einem goldenen Käfig gefangen sein, doch aus lauter Angst auch seine Tochter zu verlieren, verwandelt sich Terence Cave zum Übervater. Ob das der richtige Weg ist?

Wenn es jemand schafft, das innerste eines Menschen nach außen zu kehren, dann Matt Haig. Das Buch ist in der Ich – Perspektive geschrieben, was uns tief in die Gefühls und Gedankenwelt von Terence blicken lässt. Ich selbst, habe gleich eine Verbindung zu Terence gespürt, denn auch ich kenne das Gefühl der Verlustangst nur zu gut. Besonders am Anfang der Geschichte, konnte ich die Handlungen von Cave noch nachvollziehen, ihn in seiner Fürsorge verstehen, doch je weiter die Story voranschreitet, desto klarer wird das Terence immer tiefer in eine krankhafte psychische Krise stürzt. Er wird immer besessener davon, seine Tochter zu beschützen, sie von allem und jedem fernzuhalten. Insbesondere Denny ist ihm dabei ein Dorn im Auge. Mit allen Mitteln versucht er, einen Keil zwischen die beiden zu bringen….

Einfach nur Wow. Ich bin einfach nur geflasht, meine Gedanken fahren Achterbahn, so rasant das ich sie kaum fassen kann. Ich bin zutiefst berührt, aber auch enorm erschüttert. Matt Haig zeigt hier klar und deutlich auf, wie schmal der Grat zwischen väterlicher Fürsorge, Angst und wahnhafter Bessenheit sein kann. Für mich ein absolutes Lesehighlight, welches man jedoch nur lesen sollte, wenn man psychisch stabil ist.

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